Dienstag, 5. Dezember 2017

Da kommt Freude auf/Krankenhaus-Funnies/Zwei Filme/Alteuropas glücklichster Tag/Nothing Compares to U

Beinahe "Die Ärzte"
"Und jetzt das Lied für alle politisch Verfolgten: Tittenmaus!" "Ich sagte Tittenmaus, komm, hol sie raus."

Wollüstige Sklavin ihrer Begierden
Und dann wurde sie zersägt.

Witz, bleib im Krankenhaus stecken
Die einzigen Jokes, die mich echt noch antörnen, sind die Krankenhaus-Jokes, wenn Kranke auf irgendwelche Art gequält werden: "Verzeihung, jetzt habe ich dir aus Versehen den Blinddarm raus operiert, Gehirnamputierte." Also, vielleicht finde ich die Krankenfunnies ja so gut, weil ich selbst noch keine schreiben kann, keine guten, aber wenn ich es öfters versuche, werde ich bestimmt imstande sein, einem Menschen mit Hühnerauge das rechte Auge raus zu operieren, aber erfolglos: "Scheiße, das Huhn kann immer noch nicht sehen, demnächst versuche ich nen Hahn, nen Mann!" Ich kriege auch des Öfteren Lachflashes im Krankenhaus oder so, letztens beim Blutspenden, als ich überall das Blut sah, den Blutabfall, die Blutkonserven, angestochene Venen; als die Krankenschwester mich anstach, konnte ich nicht hinsehen, musste aber doch lachen, bekam für das Blut 20 Euro. Eigentlich weiß ich noch nicht einmal, ob ich zwangsläufig geschriebene Quäljokes gut finde, gelacht habe ich bisher praktisch nur dann, wenn wirklich einer mit nem Messer auf mich zukam oder in Filmen ein zu operierender Mensch zersäbelt wurde, schlechte Sprüche über ihn gerissen wurden, da er ja bewusstlos ist: "Wenn ich dem fetten Schwein das Herz raus schneide, macht das nichts, der geht eh bald an Verfettung kaputt, warum soll ich die Krankengemeinschaft mit einer Nierenoperation belasten, die möglicherweise schiefgeht, vielleicht
klappt ja die Herzoperation, ich bekomme ein paar weitere Ehrenpöstchen, außerdem dauert ne Herzoperation ohne Instrumente nicht solange, ich habe in zehn Minuten ein Rendezvous... Zivi Klotz, übernehmen Sie!"

Fettes Monster, zwo
Ich bin ein fettes Schwein, yeh, einfach wahr, leider (ich mag mich kaum im Spiegel anschauen), dennoch: Die Grenze meines semidokumentarischen Schreibstils muss sein, dass ich einem potentiellen Vertreter einer Gruppe die Aussage direkt ins Gesicht sagen könnte, diese Aussage auch vertreten könnte, kann: "Ich bin ein fettes Schwein!" Darf ich sagen, ist doch klar, ist ja wahr, leider, aber Dicke an und für sich zu diskriminieren, darf ich mir nicht erlauben, vielleicht bestimmte Dicke, die ich kenne, ich kenne keine, auch nur beinahe (zumindest eine Tante von mir ist schon üppig, sehr üppig). Ansonsten müsste ich andauernd mit Beleidigungen arbeiten, beleidigt werden, dadurch direkt psychisch krank werden, und nicht nur ich, denn sentimental bin ich heute, was mich etwas verunsichert (nicht nur dass ich schlecht aussehe, nein, dazu bekam ich auch noch dreimal Tränen in die Augen, bei Viva, ausnahmsweise sonntags in der Früh gesehen, bei "Downtown Train" von Rod Stewart [der fuhr doch bestimmt seit Jahren nicht mehr Bahn, könnte real also auch niemals eine solche Videoclipfrau regelmäßig in nem Zug sehen; auch wenn es ein Oldie ist, er ja auch], und auch bei "Nothing Compares to U" von Sinead O'Connor [mehr weil auch der Plattenfirmboss von Chrysalis bei ihrem Video Tränen in die Augen bekommen haben soll, als sie Nummer 1 in Großbritannien war], bei "Nicht schwindeln, Liebling", nem amerikanischem Spielfilm von 1939 mit Lana Turner, einer super guten Screwball-Comedy [echt ne Sprachrasanz, teilweise; obwohl ein Tänzer aus dem Radio erfahren hat, dass seine Ehefrau Besuch vom Storch bekommen hat, also Mutter wird, und dann redet er noch vom Schicksal; und ein Professor bekommt Besuch von einem schwarzen Storch, seine Hündin kriegt Welpen!], dann noch in "Himmelsstürmer", wegen einer Lovestory zwischen einem jungen Priesteranwärter, der später Szenefriseur wird, wie er im Nachspann des Filmes aussagt [Andrew Mc Carthy], und einer Jugendkneipen-Frau [ihr Vater ist Säufer und sentimental, ihm gehört aber wohl die Kneipe, im Amerikanischen "Bar", aber keine Barfrau, eher ein normaler Teenager, um die siebzehn, würde ich tippen, im Film dürfte sie sogar älter sein], schön romantisch [ich dachte etwas daran, dass ich erste Streicheleinheiten mit Frauen wohl verpasst habe, dies nun bedauern könnte, aber ich dachte eher an mich mit 12, 13; erst jetzt, beim Niederschreiben, fällt mir auf, dass die in dem Movie Agierenden ja so beinahe volljährig waren, aber ein unangemessenes, altersunspezifisches Verhalten an den Tag legten, aus heutiger Sicht, der Film spielte irgendwann nach dem John F. Kennedy-Tod in den Sechzigern, nach 1963 aber, also; ich habe auf jeden Fall als Teeny Zärtlichkeitsaustausche mit Girls nicht gehabt, kann das aber jetzt nicht mehr auf diesem Niveau revidieren], noch mehr Tränen in die Augen bekam ich aber, als ein Boy erzählte, dass er seit der letzten Beichte 5, 6 Mal täglich gewichst habe, 168 mal oder so [die Schule war katholisch!])... Die Idiotie der unnötigen Klammerung hat sich für mich mal wieder bestätigt, da ich Schwierigkeiten hatte, es abzuchecken, wo welche Klammer angebracht wäre, ohne Klammern hätte ich die Inhalte des Shorties auch rüber bringen können, mit weniger Klammern nur, eigentlich, ich wollte auch was anderes schreiben, normalerweise schreibe ich nichts über TV-Action, obwohl mir wenig anderes widerfährt, jedenfalls törnten mich die Filme auf ne gewisse Weise an, die Himmelsstürmer waren etwas zu lang, die Studenten der Midwestern-University in "Dancing Co-Ed" viel zu alt, wirkten noch älter (der Titel des Lana Turner-Films im Original). Jedenfalls fegte schon das zweite Mal in diesem Jahr ein Orkan über Westeuropa, der verheerende Schäden anrichtete, möglicherweise wehrt sich die Natur doch gegen den Menschen, obwohl der Natur der Mensch gleichgültig ist, auch die Existenz der Erde, des Menschen, nur der Mensch, hier ich, empfindet so etwas als schlimm; nach der Osterweiterung der EU 2004 um die Slowakei, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern kommen dieses Jahr im März noch Rumänien und Bulgarien hinzu, da kommt Freude auf (nicht bei mir), der Demokratisierungsprozess geht weiter, die Korruption da soll bekämpft werden (von wem?), was ich bisher noch nicht erwähnt habe, aber die Naturkatastrophen relativieren die menschliche Humanität.
Mai 2004.

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