Karl
und Klara
"Franz
Kafka Der Verschollene Roman in der Fassung der Handschrift",
Fischer Taschenbuch Verlag, FfM (Frankfurt am Main), 1994: Der Held
Karl Rossmann wird im dritten Kapitel "Ein Landhaus bei New
York", Seite 62 ff, von seinem Onkel verstoßen, da er eine
Einladung von Herrn Pollunder annimmt, diesen zu besuchen. An und für
sich wäre das nicht schlimm, da Karl von diesem Senatoronkel
glücklicherweise aufgegabelt wurde, bei seiner Ankunft in Neuyork,
anstatt so schon das Schicksal eines armen Einwanderers ertragen zu
müssen, sich in der Fremde alleine rum zu schlagen (er schwängerte
in Deutschland mit 16 ein Dienstmädchen im Haushalte der Eltern, die
ihn dann nach Amerika hin delegierten, um von irgendwelchen Zahlungen
für das Kind entpflichtet zu werden, Alimente, so einfach ging das
also; in Wahrheit hat diese Frau ihn abgefickt, ihn zu sich aufs
Zimmer und dann das Polster beinahe getragen, ohne dass er wusste,
was ihm geschah, dann wurde sein Onkel benachrichtigt, so dass er da
also gut aufgenommen wurde).
Erschien
der Onkel im ersten Kapitel freundlich, im zweiten reserviert, so
wurde er doch im dritten ein Arsch, unnahbar, und nur weil Karl, der
sozusagen eingesperrt im Hause des Onkels gelehrt wurde (nur zum
Reitunterricht verließ er das Haus mit dem Automobil), der Abholung
Herrn Pollunders zustimmte, verstieß der Onkel ihn nun endgültig,
da er um Mitternacht nicht zu Hause sei; aber wie das geschildert
wurde, war unlogisch: Herr Pollunder holt Karl ab, er machte extra
eher in seinem Büro als Bankier Schluss, an dem Tage, sie fahren zu
seiner Villa, wo Herr Green schon da ist, der Geschäftliches mit
Herrn Pollunder zu besprechen habe; Karl fühlt sich unwohl in diesem
Schlosse, weil nur im Speisezimmer das elektrische Licht schon
installiert wurde und all die anderen mehr oder weniger im Dunkeln
liegen und er auch von der Tochter bedrängt wird, zu ihr ins Zimmer
zu kommen, nachdem sie ihn per Jiu-Jitsu-Ringen besiegt hat, in
seinem ihm zugewiesenen Schlafzimmer, wobei er fast noch aus dem
Fenster gestürzt wäre. Karl wollte zurückkehren, zu seinem Onkel,
und wenn zu Fuß, verirrte sich in der Dunkelheit (auch ein
Verirrungsroman, wie "Das Schloss"), wurde aber von Green
instruiert, dass er um Mitternacht eine Nachricht erhalten werde,
sich solange bei der Tochter des Hauses aufhalten solle, deren
Verlobter dann noch auftauchte, ein Herr Mack, der Reitlehrer Karls,
eine Intrige? Jedenfalls schlug die Uhr Mitternacht, Karl nahm den
Brief seines Onkels in Empfang, auf dessen Umschlag stand: "An
Karl Rossmann. Um Mitternacht persönlich abzugeben, wo immer er
angetroffen wird." (a.a.O., S. 96). Wie sollte es Green
geschafft haben, vor dem eher fahrenden Herrn Pollunder bei jenem vor
zu fahren, insbesondere da er noch in dessen Büro nach ihm
nachfragte, weswegen, wenn er doch hätte wissen müssen, dass der
mit Karl zu sich nach Hause unterwegs war, denn er musste ja den
Brief von Karls Onkel ausgehändigt bekommen haben, der den
schreiben, Herr Green informieren, den zu sich bitten oder zu ihm
fahren musste und dann war Herr Green vor Karl im Landhaus, die
Tochter Herrn Pollunders, Klara, sagte sogar, er warte schon, aber
kurz; ja, Herrn Pollunders Gefährt fuhr ein paar Umwege, um Streiks
auf der Hauptstraße aus dem Wege zu gehen (von der Polizei dahin
gewiesen), aber er kannte die Schleichwege respektive der Fahrer;
Karl ermüdete auf der Reise, wusste dann auch nicht mehr in welcher
Richtung New York lag, als er Herrn Pollunders Villa verließ, so
dass er gen Ramses aufbrach, was er erst später erfuhr.
Diese
Überholung wäre nicht möglich, außer es handelte sich um eine
Intrige der beiden Herren gegen Karl und auch den Senator, die, da
sie ihn kannten, wussten dass der keinen Widerspruch duldete, nicht
den kleinsten, von seinen Untergebenen bzw. dem hier fast an Sohnes
Statt angenommenen Neffen, aus Prinzip, vielleicht widersprach das
ihren Geschäftsinteressen, einer Übernahme des Imperiums des
Onkels, nachdem der verstarb oder sich aus Altersgründen aus dem
Geschäft hätte zurückziehen müssen, war nicht Herr Mack eventuell
als Geschäftsführer schon vorgesehen gewesen oder gar Herr Green,
den Karl erst am Abend vorher kennen lernte, genauso wie Pollunder,
der den sofort zu einem Besuch drängte, wo drauf der Onkel
reserviert reagierte, dann tauchte P. nochmals am nächsten Tage auf:
"Siehe, Senator, so schändlich ist ihr Neffe!" Und wäre
das dann nicht eine andere Geschichte, auch wenn sie unvollendet ist?
Karl
meinte noch, Seite 100, dass Herr Green ihn hinderte, am letzten
Termin um Mitternacht beim Onkel zu erscheinen: "'... Besagt
nicht die Überschrift ganz deutlich, dass die Mitternacht für mich
noch der letzte Termin sein soll? Und Sie sind es, der die Schuld
trägt, dass ich ihn versäumt habe.'" Und es schien Karl, als
wenn Herr Green sich schämte, dass Karl ihn entlarvte.
Jedenfalls
war der Weg zu des Onkels Haus auf jeden Fall zu weit, als dass Karl
da noch vor Mitternacht hätte erscheinen können, auch mit der
Stadtbahn nicht.
Obwohl
die Ringkämpfe Karls mit Klara nur ausnahmsweise einen erotischen
Touch hatten, so habe ich diese Klara doch positiv in Erinnerung, als
ob Karl eine Beziehung mit ihr anfangen müsse, nach anfänglichen
Schwierigkeiten und obwohl sie so sportiv war, und erregt hat sie ihn
wohl auch etwas, dann.
Zauberei
der Liebe
Ich
hab ja nicht Kopfschmerzen oder sowas: Warum ich heute mit mir
zufrieden bin, obwohl ich mies geschlafen habe, ist dass ich gut
aussehe, sogar nach dem Duschen noch besser als jetzt, wie verhext:
20 Uhr 34.
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