Nicht
nur Morgenmuffelei
"Neuer
Tag! Wie schlag ich den tot?"
Manchmal
im Puff
Die
dritte Halbzeit findet in der Regel nicht statt!
So
etwas wie
Selbstbrass,
Ausländerfreundlichkeit, Selbstdestruktion, ich tat nichts, das
Fernsehprogramm war mies, ist es immer noch, 22 Uhr 02; und ich habe
immer noch einen leichten Horror, weiß definitiv noch nicht, wie ich
den Tag totschlagen soll?
Was
ich schrieb, als ich heute aufstand, wurde mir Programm.
Ich
hass mich!
Dass
ich heute bereits zum Frühstück mich überfraß, dann nichts tat,
außer den Duschvorhang zu reinigen, dann ging ich einkaufen, sah
meine Schönheit in vielen Spiegeln, hatte wegen möglicher
Infektionsgefahren nicht den Mut, ins Pornokino zu gehen (oder in
mehrere), ne Peepshow, fetzte mir nach dem Einkauf nen Pfirsich und
ne 850-ml-Dose Fruchtcocktail rein, dann vegetierte ich mir einen ab,
ging zur Bäckerei, kaufte mir zwei Teilchen, dabei törnte mich die
Verkäuferin beachtlich an, sie war so nett (könnte meine Mutter
sein; vielleicht?), ich zog mir die Teilchen rein, eins davon
schmeckte nicht, ne Kokosmakrone mit Schokoladenglasur; dann
schaltete ich wieder am Fernseher rum, las zwei "Spiegel"-Ausgaben,
fetzte mir noch anderthalb Käseschnitten rein, etwas Angst vor dem
Kunstfrei hatte ich doch, außerdem war das Fernsehprogramm einfach
zu widerwärtig, so dass ich um 21 Uhr 33 doch noch die
Schreibmaschine anwarf, mich erstmal verschrieb; die Lustlosigkeit im
Brain nahm noch zu, aber ich wusste, dass ich mich überwinden kann;
nun bereits 2 Seiten geschrieben, viel zu wenig; um mein
Tagesmidstsoll von 3 Seiten für morgen zu erreichen, müsste ich
heute weitere 3 Seiten schreiben, die ich bereits seit Samstag vor
mir her wälze (zockbedingt), ich habe bereits jetzt so etwas wie
Angst vor dem morgigen Schreibbeginn, dass ich mich wieder nicht
aufraffen könnte. Heute hätte ich z.B. meine Eltern besuchen
können, hätte dann weniger gefressen, mir meine Haare schneiden
lassen, was irgendwann eh passieren muss, von Dad.
30.11.2000
"Viel
ist Erfolg, weil man nicht weiß, was dahinter steckt!" Ich
dachte noch vor Tagen, dass ich diese Aussage in Bezug auf Erich
Fromms Millionseller-Taschenbuch "Die Kunst des Liebens"
kreiert habe, ich las das Buch mal in der Straßenbahn auf dem Wege
zu einer Mitgliederversammlung der GRÜNEN, vielleicht las ich das
Buch aber ein Jahr später, nur dass die Aussage da auch zutraf,
nicht nur auf "Zeit für '2011'", das Manuskript. Da ich
mich öfters mit meinen Handschriften befasste, bevor ich sie
redigierte, ist das gut drin, dass ich ein Teil meines Lebens
nachlebte. Heute gabs ja wieder einen Desastermontag. I don't like
every Monday. So dürfte es mir auch mit vielen Déjà-vu-Erlebnissen
gegangen sein, weil ich sie nicht niederschrieb, ähnliche Ereignisse
aber schon erlebt hatte; die Grenzziehung ist da öfters nicht
leicht. Gestern Nacht träumte ich z.B. von MC Hammers Hit "U
can't touch this", weil ich das Video sah, bevor ich schlafen
ging, mitten in der Nacht, auf Viva (per
Digi-Satellitenempfangsantenne, wenn ich die GIS ja eh bezahlen muss:
Gebühren Info Service GmbH).
Advokatos
Geliebte von Ende 2000
"Ein
Interesse an Allgebra kann ich nicht verhehlen. Fad, mein Schreiben,
d.h. Rechtfertigung für Langeweile, Nichtstun." Auch das trifft
für heute den Kern der Sache. Am 30. November 2000 schrieb ich dann
aber doch noch viel, leider in ziemlich zerhackten, unvollständigen
Sätzen, von einer Aussage zur nächsten springend.
Heute
ist ein scheiß Wetter, ich bin wetterfühlig, aber natürlich reicht
das nicht aus, mein Rumhängen zu entschuldigen. Auch sagte ich
Freitag zu meinem alten Freund Neustadto, dass ich Böcke auf
Currywurst mit Pommes hätte, obwohl ich generell kein Fleisch esse,
dass die Pommesbudenmenschen aber in Urlaub seien, heute wieder
öffnen würden, dass mir aber der Hunger vergehen würde, wenn ich
die Frau sehen würde, die andauernd eine Flöppe reißt, ne Fresse,
als ob sie frustriert wäre, und so war es heute, dazu sah sie noch
alt aus, obwohl die zweifache Mutter bestimmt jünger als ich ist.
Viele
Peepshows
Die
letzten Tage vegetierte ich mir gleich mehrere Filme vor der Kiste
ab, die "Lindenstraße", "Studs Lonigan", den
"Zabou"-Tatort (2. Kino-Schimanski), dann gestern das dumme
Palaver mit Winnie; "Unmoralisch lebt sich's besser", ein
unsäglich schwachsinniger Film (vom ZDF als erotische Komödie
betitelt): "Ein Mörder geht vorbei" war okay, nur dass das
Mörderschwein etwas zu wahllos schlitzte, auch Frauen, bei denen er
Chancen hatte: "Jacques, the Ripper". Alf Hitchcocks
"Spieglein, Spieglein" war auch gut, aber unglaubwürdig;
eine wahllos abschlachtende Mörderin kommt nicht durch, auch wenn
sie eine Zwillingsschwester hat, die tablettensüchtig ist, vor allem
da die wahre Täterin auch nach der Verhaftung der Zwillingsschwester
das Messer wetzte. "Ein Mörder geht vorbei", Frankreich,
198l, variierte ganz gut das Thema, dass die meisten Menschen ja auch
potentielle Mörder sind, das aber anders kanalisieren; der Kommissar
knallte den Täter ab, weil der mit einer berühmten Schauspielerin
schlief, auf die er selbst scharf war, die er aber nicht bekam; der
Kommissar beging einen von der Schauspielerin kaschierten Mord, sie
wusste ja, dass sie Männer um den Finger wickeln kann, und der Bock
verspielte durch den ungesühnten Mord die letzten Chancen bei der
Frau. "Zabou" strippte in Peepshows, war die Hinterfrau
eines Crackrings, der endgültigst durch Schimanski zerschlagen
wurde; Conny "Zabou" war Schimmis Ziehtochter, die er dann
verließ, sie rettete ihm mehrmals das Leben, nachdem sie ihn in
Todesfallen lockte (Crackspritze), schlief mit ihm, erschoss sich
dann beim Russisch-Roulette; Schimmi hätte sie entkommen lassen.