Samstag, 28. Juli 2018

Geweihte Hallen der Literatur/Teppichschwanzverleger/2011-Covertext und mehr/Cooles Verlagswesen


"Zeit für '2011'! Ein Episodenroman
Impotenz und Schulden!
Und der Auto: 'Richtig, kein Schreibfehler, ein Auto.'

Hallehuja, hallehuja, hier ist doch kein Stuhl da
Josie Lajr ist ne doofe Sau!

Einige Stimmen zu 'Zeit für "2011"', dem Schrecken aller Lektoren von Flensburg bis München, von Berlin bis nach Wien:
Jägerin Taschenbuch Verlag: 'Sehr geehrter Herr Berger, haben Sie vielen Dank für Ihren Brief'!
Schwanzwald: '...Unser Verlagsprogramm ist durch bereits eingekaufte Rechte für die nächsten Jahrtausende ausgelastet...'
Vergießmeinnicht: 'Wenn wir Ihnen daher heute mit einem Formbrief antworten, so bedeutet das keineswegs, dass wir Ihr Manuskript nicht gelesen haben...'
anderswo verlag/Wien, USA: '...Ganz besonders möchte ich mich für das beigefügte Rückporto bei Ihnen bedanken - leider ist diese faire Geste durchaus nicht üblich... (Ich halte übrigens diesen Titel für nicht sehr glücklich gewählt).'
Hirnlos & Kumpel: keine Antwort.
Machwerk: keine Antwort.
Ratten schreiben fleisig/Rechtschreibkorrekturverlag: '... [Wier hahben kain Lekthorat uhm] sich durch ihre Manuskriptberge zu fressen, um zu sortieren, zu suchen, zu finden, dann wären Sie gut dran. Aber das ist nicht so. Mir ist auch nicht recht klar geworden, was Sie eigentlich von uns erwarten. Aber vielleicht wissen Sie das auch nicht, und es macht auch nichts...' Bezieht sich auch auf das Lesen von BmK, OT, IT, ich empfahl dazu auch noch, IA zu kaufen.
Pleitegeierverlag: '...haben Sie nochmals Dank für die Einsendung Ihres Manuskriptes "Zeit für '2011'", mit dem wir uns inzwischen eingehend beschäftigt haben... Wir beeilen uns, Ihnen Ihr Manuskript in der Anlage zurückzugeben...'"
Besonders die letzte Zusendung finde ich lustig, da die Absage in einem geschwollenen Ton vorgenommen wurde; der Briefkopf erschlug mich beinahe, der Eintritt in die geweihten Hallen der Literatur suchte. Der Machwerk-Verlag ging wohl pleite, ich bekam mein Manuskript vom Nachfolger zurückgeschickt, der Hirnlos und Kumpel-Verlag heißt nur noch Hirnlos-Verlag; dass die Autoren des Rechtschreibkorrekturverlages nicht von eigenen Publikationen leben können, kann ich mir gut vorstellen, wenn sie Literatur nicht blicken, sie sortieren wollen: BmK, "Booß kein Mapola", OT, "OT! Ohne Titel", IT, "Mach wat! Irische Tagebücher", IA, "Machs mir nie! Irische Abenteuer". Aber dass 2011 abgelehnt wurde, kann ich verstehen, es ist doch ein ziemlich persönliches Werk...

"2011"
Ich bot mein handgeschriebenes "Zeit für '2011'"-Manuskript dem Jägerin-Verlag im Dezember 2000 an, dann entmistete ich es etwas, bot es Schwanzwald an, bekam es im Februar 2001 zurück, das nächste Manuskriptangebot unterbreitete ich Vergießmeinnicht (Taschenbuchverlag) erst im März 2002, die Schreibmaschinenfassung, dann dem anderswo verlag, dann erst wieder Ende September 2002 dem Hirnlos & Kumpel- und dem Machwerkverlag ("Ein Machwerk für Machwerk!"), gleichzeitig; dann kam Ende 2003 die Rechtschreibkorrekturverlags-Action, und erst dann bot ich das Werk mehreren Verlegern an, insgesamt vielleicht zehn, vor allem 2004. Seitdem nicht mehr.

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