Bock!
Es
könnte echt mal wieder wat mit Frauen abgehen, ich in eine kommen;
rechte Form bringe ich ja nicht mit, will aber baggern und
abspritzen. Heute habe ich vor, ne Anmachoffensive zu starten.
Klappte
nicht! Ich verstreunte die letzten Tage sinnlos, es passierte gar
nichts, meine negative Formanalyse bestätigte sich, ich flippte des
Öfteren rum, trieb es in Kneipen, besuchte Diskos, verstreunte meine
Zeit beim Flippern, Automaten spielen, durch Rauchen, Wichsen,
Bumsen, dem Führen "inhaltsreicher" Gespräche; hatte
Langeweile, hervorgerufen durch das Nichtstun, war uninitiativ,
verworren, ja sogar stupide, nahm zu, war beinahe schon verkalkt.
Ferner verstreunte ich meine Zeit durch Lesen, diverse
Joggingversuche, Fantasieren, Meditieren, Scheiße bauen. Ab und zu
machte ich auch etwas Sinnvolles, ich arbeitete, kurz und gut,
treffend, das Leben war beschissen, ich fühlte "Keine Lust zu
gar nichts", Nina Hagen, "TV-Glotzer".
Nun
habe ich mich aber gefasst und kellnere in nem Wiener Halbfreakladen,
hiermit betätige ich mich sinnvoll, zumindest kommt der schwarze
Tausender meinem finanziellen Ausgeberdasein ganz gut entgegen.
Solange ich arbeite, mach ich wenigstens nichts total Unsinniges,
Verkehrtes, zumindest solange ich mich aus der vorhandenen Drogen-
bzw. Haschischszene raus halte; ich fühle mich nicht gefährdet,
habe sogar mein Gelegenheitstrinken stark reduziert; wenn ich schon
etwas anderes als Contrex oder Vitell trinke, dann Mineralwasser mit
Kohlensäure bzw. Fruchtsäfte, nach Möglichkeit ohne Zucker; ich
habe auch anständig abgenommen, so dass ich meine Idealfigur
besitze.
Der
Job ist ja recht anständig, aber wenn ich mir so manchmal das
Publikum anschaue, könnte ich direkt ausrasten. Zwar springt durch
den Job ab und an auch ne Frau raus, doch leider keine anständige.
Das Bumsen macht zwar mehr Spaß als im Puff, aber die Mädchen bzw.
Frauen sind noch automatenhafter als so manch eine Liebesdienerin.
Es
ist ca. halb 3 Uhr nachmittags, nichts los, ich weiß auch nicht,
weswegen? Der nächste Gast kommt, eine Frau; sie gefällt mir, ich
stürze zu ihr hin: "Bitte?" frage ich, erröte leicht,
schöner Anflug von Erotik, gut. Sie bestellt ne Cola, keine Gäste,
wie gesagt, ich frage, ob ich mich zu ihr setzen dürfe, für ne
kleine Unterhaltung oder so (Stoßen auf dem Tisch). Sie antwortet
positiv (hat sie Aids?), ich rutsch neben sie; was sie denn hier
mache, frag ich Hirnie sie, Blödsinn. Sie heißt Moni, ist bereits
feucht, denk ich, sage aber: "Schöner Name", wie tausend
andere; sie wolle kurz nen Kaffee trinken, bestellte aber ne Cola, na
ja, ne Redewendung, das mit dem Kaffee, mit Sahne, meiner ist
speziell zubereitet, wenn ich in der Kaffeeküche bin, dann zweig ich
überschüssigen Rahm ab. Jedenfalls will Moni etwas lesen, sowas
kann die? "Für die Uni", immerhin; seit wann werden dort
Analphabeten zugelassen, bestimmt ist sie Putzfrau, dann kann sie
meinen ja abstauben. "Ist nichts los hier", sag ich,
kreativ; Moni: "Dann kann man sich wenigstens vernünftig
unterhalten." "Ja klar, über den Weißen Hai Sex, Tolstoi,
Sozialismus; du bist schön", sag ich dann doch, so schnell,
scharf. "Du siehst auch gut aus, Boy", gut drauf bin ich
heute nicht, ich werde verlegen, dabei lobte ich mich vorhin doch
noch, ich will ins Loch! "Interessierst du dich für Tennis?"
"Ja klar, meine Briefmarkensammlung müsstest du mal sehen."
"Ich habe zuhause Münzen, vom Alten geerbt." "Schön;
herzliches Beileid." "Wurde langsam Zeit, dass der
Kaputtnick unter die Erde kam." "Ich würde nie so über
Tote reden, vor allem nicht, wenn ich mit ihnen verwandt wäre."
"Bist du aber nicht, oder hast du es mit meinem Daddy gemacht;
er war schwul, wurde von nem Stricher abgeschlachtet, ich hätte mir
fast seinen abgeschnittenen Schwanz eingeführt, als ich ihn fand,
wenn nicht gerade meine Mutter gekommen wäre, ich machte mich über
sie her, leckte ihre Schote, dann verführte ich den Mann von der
Mordkommission, führte mir seine Dienstpistole ein, bis ich kam,
hartes Eisen, nicht so wie des Bullen Glied, das war weich, ich kam
nicht auf meine Kosten, aber ich besorgte es ihm." "Sprichst
du die Wahrheit, Girl?" "Ja, bring mir noch nen Tee,
Kellner." "Ja, gerne", sage ich; am liebsten würde
ich sie aber töten, bring ihr das Getränk, speziell gemixt, mit
Gift. "Trinkst du was mit?" fragt die Perle mich, ich
reiche Moni den Tee nicht, sondern besorge nen reinen, besorge mir
ein Mineralwasser mit scheiß Kohlensäure, da ich ja auf meine Figur
aufpassen müsse, echt wahr, ja. Da kommen drei weitere Gäste, soll
ich die vergiften, ne, ich schicke Anton vor, der ist Jungmann; er
bedient meine Gäste für nen Fünfer mit, denn ich möcht Moni
bespritzen, in ihr kommen, in ihre Ritze. "Hier, dein Tee,
Frau." "Danke, Boy, wo waren wir nochmals stehen geblieben,
hast du einen stehen?" "Nee, noch nicht, aber gleich, gehst
du mit mir aufs Klo, da rammele ich dich, wie die Paviane im Zoo?"
"Nein. Hast du schon den neuen Film von Inhmach Wichsamn
gesehen?" "Den Män kenn ich nicht; ich fahr eh mehr auf
Pornos ab, zum Beispiel 'Das Schwulenkloster der lesbischen Priester,
impotent bis zum Abkacken'." "Find ich auch scharf, ich war
schon drin, fahre auf Beate Uhse ab, bin schon feucht, gehn wir aufs
Klo, nun kann ichs gebrauchen?" "Ja." Der Quickie fand
dann aber doch in der Küche statt, ich rotzte nebenbei etwas in die
Suppe rein, spritzte Moni meinen zweiten Come in den Mund, sie pisste
anschließend in ein Glas, goss den Inhalt ebenfalls in die
Tagessuppe rein, die der Hit des Tages wurde.
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