Freitag, 30. Juni 2017

Hi, hi, hi/Rein gestolpert/Disco-Fun mit Blondie Trinhallskta Strackkstraarh/Schwule Jungs

Kaum
Kaum hatte ich die Disko betreten, schon stolperte ich in ihre blonden Haare: "Hi!" Ich setzte mich erstmal auf einen Hocker, der dort so in der Nähe der Theke herum stand, die sich nicht allzu weit vom Eingang befand; erstmal ne Cola ordern, oder doch Fanta? Cola hat gewonnen, ich drücke meinen Chip ab, die Eintrittswertmarke, dafür labe ich mich jetzt an der Cola, Coca-Cola oder Pepsi, ich glaube Sinco, weiß es aber nicht, na ja, Blick zur Tanzfläche, leer, fast leer, aber ein sweet Boy ist am Dancen, Tanz über alle Entfernungen hinweg; er schaut mich an, Scheiße, ganz schön verqualmt, schaue ich weg? Weswegen sollte ich, ne neue Scheibe, der Boy haut ab, verlässt zumindest die Tanzfläche, was solls, ich hätte ihn sowieso nicht gebaggert; weswegen bin ich eigentlich hier, ach ja, richtig, wegen eines etwaigen Aufrisses, Perle und so? Blondie kommt zurück, sie sieht ja echt super aus, aber sie steht leider nicht auf normale Boys, nur Homosexuelle, da werde ich wohl nichts machen können, bloße Vermutung; selbstbewusst jedenfalls bin ich, warum sollte ich es auch nicht sein, ich sah zwar schon mal besser aus, wann? Aber das wissen halt die meisten Cracks nicht, die hier rum laufen, außerdem will ich ja nichts von ihnen, schon eher von den Cräckerinnen, weiblichen Heldinnen for a love romance und auch so, Video, wie ist das Leben doch fad, ohne, obwohl Kabel-TV auch nicht so ganz ohne ist; ich begreife einfach nicht, wie die Leute früher ohne Fernseher leben konnten, wie? Doofe Frage, wenig Bildung, viel Arbeit, existenzielle Nöte, obwohl so ganz richtig kann das gar nicht sein, schließlich ist Kabel-TV auch lebensnotwendig, müsste ich eigentlich mal versuchen, beim Sozialamt zu beantragen; yeh, yeh, T. Rex: "Get it on"; gute, alte Scheibe, habe ich ja auch noch, aber nicht original gekauft, sondern auffem Flohmarkt, das waren damals noch schöne, stressige Youth-Zeiten, tja, es war einmal... Schöne Märchenstunde, get it on, get on, Blondie tanzt, nicht alleine, with a sweet fella, nice, er, nicht sie, sie natürlich auch, Tanz zu Ende; sie schaut in meine Richtung: "Hallo, du kennst mich nicht mehr?" Hmm, heh? "Natürlich, logo, ich habe dich doch schon begrüßt, ich bin doch schon in dich hinein gestolpert..." "Ach, du warst das, ich hatte meine Kontaktlinsen noch nicht auf, der Zusammenstoß gab mir aber zu denken, ich ging auf die To und legte sie an, ich bin echt zu blind!" "Besser blind als blöd, so wie ich, was solls; jedenfalls wusste ich gar nicht, dass du auch blind bist, brillen- bzw. kontaktgeschädigt?" Kleine Pause, Gesprächspause, hab ich mir wieder einen gefangen, ausloten, aber wie? "Tanzt du mit mir?" Sie schüttelt den Kopf: "Ne, ne." "Auch gut!" "Was du nicht sagst?" Au, au, das geht bestimmt nicht mehr gut aus, dabei möchte ich endlich mal wissen, wie sie heißt, wie erfahre ich das, durch Fragen, soll ich sie mal fragen, besser nicht, sonst geht unser lockeres Gelegenheitslabbern noch in die Binsen, andererseits wollte ich sie schon letzte Woche nach ihrer Telefonnummer fragen, dann sagte sie, dass sie nur auf schwule Boys stehe, andere fände sie widerlich, mich aber nicht so sehr, sonst würde sie ja nicht mit mir reden, außerdem sähen wir uns bestimmt irgendwann mal wieder, wenn ich mal wieder in der Disko sein würde, weil sie öfters hier sei, zum Tanzen, zum Reden habe sie keine Böcke, und überhaupt, wir kennen uns ja gar nicht, die Musik sei zu laut, sie liebe ihre Freundin und ihren homosexuellen Freund abgöttisch, mich findet sie aber nicht ätzend, sonst würde sie sich ja nicht mit mir unterhalten, ja.
Ich habe vermutlich die Chance nur deshalb bekommen, weil ich ihr erzählt habe, wie verflucht gut sie aussehe, dass sie der Schwarm aller Jungs sei, das sieht man förmlich, und dann wollte ich ihr dies ja eigentlich auf Englisch sagen, aber dann war sie zu lange am Tanzen und der Laden zu verqualmt, so dass ich es vergessen hatte, und was sie für die neue Frisur bezahlt hätte, die ihr fantastisch stehen würde, selbst gemacht, so, so, dann habe sie sicherlich Schulferien und so (Langeweile), jedenfalls sagte sie: "Es ist eigentlich zu laut zum Reden hier, -ich werde noch etwas tanzen." Und dann verabschiedete sie sich nach dem Tanz noch von mir, lächelte mich an und verschwand; und nun überlege ich weiter, habe ich zu viel geschlafen, die Post geht bei mir wirklich nicht sonderlich ab, zu wenig gelabbert? "Wie heißt du eigentlich?" "Nenn mich, wie du willst." "Du bist so schön, da fällt mir nichts zu ein, super schön!" "Nu übertreib ma nich, so schlecht siehst du ja nun auch wieder nicht aus; heute hätte ich überhaupt nichts dagegen einzuwenden, mit dir zu labbern, sogar ein Spaziergang is drin..." Und ich so schlapp und schlaff und doof: "Okay, mach mich glücklich, mach mich an, Yvonne." "Ich heiße Trinhallskta, Trinhallskta Strackkstraarh, du kannst mich Halla nennen, wie die berühmte Stute von H.-G. Winkler." "Kann man dich auch so gut zureiten?" Patsch. "Na ja, auch gut, aber nicht zweimal, sonst schlage ich zurück, außerdem fand ich mich mutig." Mutig, richtig. "Nehm dir bloß nicht zu viel vor, Alfons, Alfons!" "Alfons is a bad name, isn't it? Nenn mich Alf, Alf Berger, auch nicht so schlecht, gehen wir nun spazieren oder nicht?" "Ja."
Ich sah Halla noch mal wieder, da hatte sie aber bereits schwarzes Haar, das kam nicht so gut. Ihren so genannten schwulen Freund sah ich auch wieder, er wohnt bei mir in der Nähe im Penzingviertel, studiert an der Uni Wien, fährt mit der Bahn dahin, baggerte eine Frau in der Uni-Cafete, ist aber möglicherweise doch homo?

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