Montag, 22. Januar 2018

Dublin und die Welt/Nina Hagen Band/Happy End

Wiederkehrendes Traummotiv
Dass ich in einem Hotel, eher ner Jugendherberge oder Youthhostel, jung bin ich ja, die Rechnung nicht bezahlt hätte, in Dublin oder Paris, in Dublin sogar schon ne andere Wohnung hatte, aber die Hotelkosten liefen auf und auf, dass ich ca. 30 % meines Einkommens dafür hätte verwenden müssen, ohne das Zimmer zu nutzen; ich meldete mich aber auch nicht ab und wenn ich doch bezahlen wollte, dann aufs Klo musste, die waren versypht, ich musste abreisen, die Fähre wartete schon, Dublin, oder der Zug, Paris, nicht Wien, im Hilton; die großen Gemeinschaftsklos waren schmutzig, wurden gereinigt, wie in einer Kaserne, der Zug fährt bald ab, so viel Geld; und wenn ich die Rechnung begliche, dann hätte ich kaum was, für die Rückkehr, hatte aber auch Angst, die Zeche nicht zu zahlen, dann wieder zu kommen, denn die Stadt mochte ich ja.
In Bray, Shankill ließen New und ich unser Zelt auch mal stehen, nachdem wir die ersten Nächte im Voraus bezahlten, dann keine Knete mehr hatten, wenig, die wir für anderes verwandten, Bier, Essen, Kippen, Busfahrten nach Dublin: Halligalli auf dem Zeltplatz da, wenn man Urlauber ist, wäre, nicht existenzielle Nöte hat.

Ein liebenswürdiger Mensch/"Der Spinner"
Gott sei Dank besitze ich eine Spielzeugpistole (!), bin schlank, war gestern im Kino, bin heute total überdreht, komme mir beinahe so vor, als ob mein Schädel explodieren tät, meine Gehirnzellen absterben würden, gehe nochmal unter die Dusche, schlucke zwei Thomapyrin-Schmerztabletten, denn die schlagen bei mir gut an, denn auf Kopfweh hab ich keine Lust, im Notfall würde ich auch 3 Tabletten schlucken, obwohl das zu viele wären, denk ich, wow, ich denke, und was machst du, spielst du auch "Taxman" 2?
Und danach gehe ich in den Zirkus, die geben hier gerade eine Vorstellung in meiner Stadt, obwohl ich wenig Geld habe; es ist schon dunkel, nach 22 Uhr abends, nicht nach 22 Uhr morgens, das möchte ich einmal betonen, betrete die Wilhelmstraße in Wien, viele Fenster sind noch erleuchtet, ja, an Strom wird hier nicht gespart, sehe Frauen und Männer in Dessous, Jung und Alt und schön oder hässlich, auf Wiens Flaniermeile, und das Fieber ist weg, haben die Thomapyrin also gewirkt, schnell und effektiv, -der Februar in diesem Jahr ist heiß, und ich werde auch immer abgekühlter, laufe schon seit einer Stunde umher, komme mir schon fast wie ein Profisportler vor; die Straße endet, ist eine Sackgasse, ich wende, eine Frau winkt mir zu, Josie, huhu, kenn ich die? Sie ist blond, gefärbt, fahre ich drauf ab, ich gucke nochmals hin, ich kenne sie nicht, eine Verwechslung, oder ist es meine Mutter? Nein, die ist jünger.
"Wie wärs denn mit einer Rummelfahrt, Josie?" schießt es mir durch den Kopf, am besten wäre alleine... Ich wandere etwas in der Nordstadt umher, am Praterpark ist Weihnachts-Kirmes, die Sonne, die ich heute gar nicht sah, hat mir ganz schön viel Farbe beigegeben; da steigt eine Frau in die Straßenbahn, die Tür ist noch auf, sie hat nen Rock an, sieht gut aus, man sieht beinahe ihren String durchscheinen, ich schaue mich um, eile ihr nach, steige auch in die Bahn, ich will nach Hause, wie E.T., der große Außerirdische, von Fall zu Fall, drehe mir eine Zigarette, biete sie der Frau an, aber es ist eine Nichtraucherstraßenbahn, dass es so etwas gibt, ich bin verliebt: "Baby, komm doch einfach zu mir mit", sagt sie, "dann können wir Gute Zeiten, schlechte Zeiten sehen und Deutschland sucht den Superstar, DSDS, oder Big Brother, die neue Staffel, nen Bruder hab ich auch, der kennt dich, deshalb sprach ich dich auch an, und habe keine Angst vor mir." "Okay", wir fahren zu ihr nach Hause; sie wohnt allein, in einer Riesenvilla, das hätte ich ja nicht gedacht, ist das spannend!
Zu ihr sage ich: "Echt teuer, dein Siemens-Kühlschrank, edles Teil! Darf ich mir ein Bier nehmen?" Ich zittere leicht, lange nicht geraucht, sage ihr, dass ich auch eine Rolf Benz-Garnitur besitzen würde, auffem Flohmarkt gekauft, sie mir einen Cappuccino brauen könne, ich mag Tee; sie macht es, Kamillentee, ich bin ja immer noch nicht vollkommen gesund (sagt mein Psychiater auch immer, er irrt sich bestimmt); ein Wunder, die Kaffeemaschine fliegt weg, ich ess noch etwas Speck. "Darf ich dich küssen, Anita?" "Ja, mach mal."
Und so gibt es ausnahmsweise mal ein Happyend.
Ende.

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